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Biographie

1958 bis 1971 - Wie alles begann...

Der kleine Horak - 1958Karl HORAK wurde am 9. 1. 1958 als Leo Gustav BEI in Mödling als Sohn von Neda und Leo Albert BEI geboren. Laut Aussagen vieler Verwandter kann mit diesem Datum auch der Beginn des Kalten Krieges gleichgesetzt werden. Der Eintritt in das Schulleben begann 1964, zeitgleich mit dem Durchbruch der Beatles in den USA (John Lennon und so.) 1968 zettelte sein Statement, dass Nonnen in der Klausur mit dem Kruzifix masturbieren (und das im Sacré Coeur) mehrere weitreichende Studentenunruhen (Paris, Cohn-Bendit und so) an.

Der Soundtrack seiner Volksschulzeit wurde von einer herrlichen Blockflöte, mehreren christlich determinierten Kinderchören sowie den Rock’n Roll Platten der um sechs Jahre älteren Schwester zusammengesetzt, was nachträglich zu mehreren neurotischen Verhaltensmustern führte (Autoritätsunverträglichkeit, lange Haare und so...). Ab 1969 Mittelschüler, entwickelte das wohlbehütete Mittelstandskind Leo starkes Interesse an der Ausübung von Musik (die erste Gitarre und so) und entdeckte mit Hilfe der älteren Schwester eines Mitschülers seinen zweiten Lebensmittelpunkt (erster Sex und so). Es kam wie es kommen musste, und er gründete mit seinem Freund Georg Gabler und dessen Bruder Michael seine erste Band CRUMB. Das war 1971 (und so).

Wird aus dem dicklichen Kind ein Hippie oder ein Spießer, ein Rock’n Roll Star oder ein Bundesbahnbeamter? Wer war an der Ölkrise (autofreier Tag und so) schuld? All diese Fragen werden beantwortet, unter Umständen auch viel zu ausführlich.

1972 bis 1977 - Kontakt mit dem E-Bass, die Beatles und Crumb

Leo JazzlandWie das Leben halt so spielt: mit den Brüdern Gabler und seinem Freund Andreas Portisch (nicht der Sohn von Hugo Portisch, aber auch dauergeil und so) ging Leos erster Rock’n Roll (na ja) Gig von statten und das im Simmeringer Gasthaus Pistauer vor den eher gelangweilten Mitgliedern des im Wiener Prater beheimateten Landhockeyclubs SV ARMINEN. Neben diversen Beatlessongs wurden – mit mittlerem Erfolg – auch einige herausragende Eigenkompositionen (eigentlich Eigenkompensationen) zum Besten gegeben, wie das stark sozialkritische Gabler-Werk „Do steht a Tschusch“ (fremdenfreundlich, ehrlich und engagiert und so) und Leos selbstdarstellerisch-problemorientiertes „I wü ausse, i wü furt“ (später als „Sehnsucht“ von Purple Schulz ein Hit – hier noch mit weniger Harmonien und direkterem Text versehen und so...)

Das Jahr 1972 wurde von einem Auftritt im Jazzland (siehe Photo oben), verstärktem Wachstum der Haare (jawohl – oben und unten), extremer Masturbationsbereitschaft sowie von täglich stundenlangem Gitarrenspiel geprägt. Die Mathenachprüfung war auch kein Schas (fast wieder durchgeflogen und so), aber bei weitem nicht so wichtig wie der beginnende Watergateskandal oder der Ausschluss von Karl Schranz bei den Olympischen Spielen - Damit wurde die größte Demonstration der Geschichte Wiens erzielt; mehr Menschen als beim Lichtermeer oder beim Arschloch-Adi; ein stehendes Spalier von Simmering bis zum Bundeskanzleramt, wo ca. 150 000 gewartet haben; nur eine Alkoholprohibition könnte mehr Wiener auf die Straße bringen – aber das wäre keine Demo mehr, sondern etwas, das die Oktoberrevolution zu einer Kinderjause verblassen lassen würde und so...

Doch das wichtigste Ereignis war der erste Kontakt von Leo mit einem elektrischen Bass – bereits damals mit dem typisch leicht ausgezerrten Ton (mit Hilfe der hölzernen Philips Stereoanlage) und dem unglaublichen Sex der Carol Kaye, CCR und Paul McCartney; Basslicks gepaart mit einer unglaublichen Steifheit der linken Hand und... so. 1973 war geil (Slade, T.Rex, „Smoke on the Water“ von Deep Purple, Ölkrise und so). Auch Leos erster Aufenthalt in LA – der Beginn einer der tollsten Freundschaften, die er bis dato erlebte und die zur Gründung seiner ersten richtigen Band führte – seine erste richtig große Liebe, aber auch die Geburt seines späteren Drummers Bertl Baumgartner fallen in dieses Jahr. Entgegen anderslautenden Berichten kannte Leo Bertls Mutter nicht und hat deswegen nicht die Möglichkeit gefunden, ihn zu zeugen. Ein für allemal!!!

so war das 1973Wahr hingegen ist, dass im Dezember 1973 CRUMB (ja, so wie mein Lieblingszeichner Robert Crumb – Herr Natürlich, Fritz the Cat und so) neuformiert wurde. Zusammen mit den Gabler Brüdern, seinem neuen Freund Wolfgang Berry (jetzt 'Marc') an der Gitarre, dem ersten Manager Deppo Stuhl (er war viel besser als sein fäkalorientierter Name vermuten lässt),   mehreren Stangen Hobby und mehreren Hektolitern Bier, meist in Zündholzschachteln verwahrten Marokkanern und dem festen Glauben, sowas wie die Beatles zu werden, wurden die folgenden Jahre 1974 bis 1976 wie im Flug absolviert. Stuhl checkte für damalige Verhältnisse eine unglaubliche Menge an Gigs (vom Audi Max zusammen mit Acid - nicht der Droge, sondern der Wiener Band) über diverse „Häuser der Begegnung“ bis hin zu absurden Auftrittsorten, wie einem Open Air im Garten der Kirche am Hietzinger Platz oder einem Auftritt in der – damals noch „Stadtbahn-“ – Station Meidling und promotete die Band mit Hilfe der Schülerzeitung „Spectrum“, wo er Chefredakteur war oder so. All diese Bemühungen gipfelten in einem Auftritt in der Wiener Stadthalle beim Finale des legendären Bandwettbewerbs „Musik der Kontraste“, wo die Band immerhin den vierten Platz belegte. Dritter dieser Veranstaltung wurde eine Jazzband namens TRIO 69, ein Name, der noch Jahre später von Sexualberater Horak herzlich belächelt wurde. Die CRUMB-Musik der Siebziger war stilistisch eher rockmusikartig, wenngleich auch durch den als Wunderknaben geltenden Georg Gabler viele klassische Elemente zum Einsatz kamen. Diese wurden durch eigenartige Songnamen, wie „Born Alone“ und „Sexy Dressed Dove“ und manchmal schier unglaubliche Lautstärke angereichert, was der Band unter Mittelschülern einen relativ großen Fankreis einbrachte. All das wurde 1977 rüde von einem Interessenskonflikt (die Gablers wollten mehr Jazz und Matura, Leo und Wolfgang mehr Sex and Drugs and Rock'n'Roll und so) unterbrochen. Wie es dann aber doch 1980 zu einer ersten LP und damit zum Einstieg ins Profimusikerleben kam? - Lesen sie weiter!

1978 bis 1981 - The day when Mr. Goodbar & die Magic eines Tonstudio

1973Ja, ja, 1978 erlebte Wien das, was allgemein als der Niedergang des Rock im herkömmlichen Sinn bezeichnet werden sollte – und es waren zwei Dinge die damit in Zusammenhang gebracht werden sollten. Erstens eine echte Bedrohung der Menschheit (nicht Ronnie Reagan) namens Disco mit widerlichen Anzügen und Satinhemden mit riesigen Krägen einhergehend und zweitens eine Sache, die sich Punkrock nannte. Disco killte den guten alten Rock durch Kommerz und Punk durch das Gegenteil. Egal – mir waren die (New Wave) Punks beim Arsch lieber als die Discoidioten, obwohl ich schon zugeben muss, dass die Punks auch unglaubliche Nervensägen waren. Da aber die Konfliktverharmlosung eine der wirklichen Stärken meiner Heimatstadt Wien war und auch heute noch ist, war das auch schon wieder fast egal und so hörte sich der liebe Leo am liebsten Reggae und den damals ganz neuen Sound der New Yorker Rapper an und sah auch immer noch aus wie früher. - Während sich die einen Nadeln durch die blassen Wangen stachen und die anderen in Lodenmänteln, Collegeschuhen und Lacosteleiberln die Stadt unsicher machten.

19781979 gings dann musikmäßig aber kräftig weiter. Nachdem sich Berry, Georg Gabler und der stark unter Haschisch stehende (war extrem schwer zu kriegen, alle waren auf Captagon und Koks) Leo verstärkt mit dem congaspielenden Flo Leibetseder und dem Drummer Andi Schreier (dem Namen zum Trotze ein fast leise wirkender Mensch) wieder zu einem neuen Anlauf des Crumbprojektes entschlossen hatten, öffneten sich plötzlich die Türen zunächst eines Tonstudios und dann die einer Plattenfirma. Der erste Tonträger namens „the day when Mr. Goodbar“ erblickte das Tageslicht. Niemand in der Band weiß bis heute so ganz genau, warum dieses Werk diesen Titel erhielt, aber trotz einiger wirklich boshafter Kritiken (Herzschmerz aus der Wimmerldisco - dabei dachten die Burschen es sei Soulmusik) hatte die LP vor allem auf Blue Danube Radio relativ gute Einsätze und war vor allem der Einstieg ins professionelle Musikgeschäft. Rock`n Roll ist es zwar keiner, aber schlecht find ich es nach 32 Jahren auch nicht.

Für Leo war diese Platte aber aus völlig anderen Gründen sehr wichtig: Er lernte die große Liebe seines Lebens kennen: das Tonstudio. Nichts auf der Welt hatte ihn so in seinen Bann gezogen wie das, was er dort kennenlernte: Mischpulte, Mehrspurtonbandmaschinen, riesige Lautsprecher, silbergrau glänzende Mikrophone und viele Kastln mit flackernden Lamperln drauf – das war das, worauf er sein ganzes Leben gewartet hatte. Nichts, aber auch gar nichts wirkte bis dato faszinierender auf ihn als die freudige, aber auch konzentrierte Atmosphäre einer Aufnahmesession, und das sollte sich bis heute nicht mehr ändern. So nahm er 1980 einen Job als Assistent (das heißt: Kaffe kochen, Aschenbecher ausleeren; Tonbänder einsortieren, aufräumen, Kabel schleppen, aber auch manchmal die Mehrspurmaschine und das Mischpult bedienen) an und lernte dort einen Teil dessen, wofür er heute ein bisschen berühmt, aber auch berüchtigt ist: die Tontechnik. 1981 war kein besonders gutes Jahr. Es gab Streit in der Band und zwar darüber, wie es weitergehen sollte. Nachdem die Musik zunehmend rockiger geworden war, was der Plattenfirma nicht gut, der Band aber um so mehr gefiel, brach das aus, was man im Allgemeinen eine Grundsatzdebatte nennt. Zunächst wurde Andi Schreier gegen Georg Polansky (von Harri Stojkas Band Express) ausgetauscht, der zwar der mit Abstand beste Zeugler der damaligen Zeit war, aber auch gleichzeitig unter schwersten psychischen Problemen litt, was wieder dem gesamten Bandklima nicht sonderlich dienlich war und zusätzlich die musikalischen Differenzen innerhalb der Band verstärkte. So nahm Crumb ein unrühmliches Ende - doch für Leo war es ein neuer Beginn...

1982 - Zivildienst

1982Da schreiben wir also 1982 und Leo steht mit mehreren Problemen und ganz wenig Geld in der Tasche in Wien herum – was tun? Die Band zerbrochen, die Existenz leicht angeknackst, keine Jobs und eine schlagend werdende Einberufung zum Zivildienst beim herrlichen Stadtgartenamt der Gemeinde Wien. Also, raus aus der schwarzen Lederjacke und rein in die grüne Stadtgärtnerkluft, aufstehen um 6, um 25 Minuten später mit den aufmunternden Worten „Guten Morgen – Traummännlein!“ liebevoll empfangen zu werden. Auch der zärtliche Spitzname „Weib“, vermutlich der langen Haare wegen (Leo trug damals auch noch seinen berühmten Seehundschnautzbart, weswegen ihm dieser Name noch unverständlicher erschien) und das ruppige Arbeitsklima („Hearst Weib, heb den Hundatkilosack auf! - ah, des kannst ned? weust a warme Sau bist – I heb den mitn Beidl auf!“) waren nicht das Gelbe vom Ei, doch wie das Leben halt so spielt werden einige Grauenhaftigkeiten von positiven Ereignissen neutralisiert. Der Zivildienst wurde erst nach drei Monaten durch eine Versetzung ins Flüchtlingslager Traiskirchen, das damals auf Grund der Polenkrise völlig überlaufen war, erträglich. Obwohl das zwar auch kein Honiglecken war, aber dem Zivildienstleistenden den Eindruck vermittelte, etwas Sinnvolles zu tun, kam es um einige Zacken besser als der Schweizergarten. Doch der Rassismus, den Leo im sogenannten Auffanglager von manchen der dort arbeitenden Menschen gegenüber den ohnehin mit dem Rücken an der Wand stehenden Flüchtlingen erlebte, erfüllte ihn mit großem Zorn, und diese Erfahrungen prägten die Verachtung desselben und festigten sowohl seine strikt antifaschistische als auch sozialdemokratisch orientierte politische Einstellung, die er bis heute und mit Sicherheit bis an sein Lebensende vertreten wird.

1982 - der “Rote Engel”

Wien befand sich in den frühen Achtzigern in einer Art Aufbruchstimmung, von der viele, aber auch vieles erfasst wurde. Auf einmal gab es Dinge wie Stadtzeitungen, Zeitungen für den Zeitgeist (ein grausliches Wort , aber sehr viel verwendet – damals), Alternativkultur (Anti-AKW, Friedensbewegung etc ), eine aufblühende Musikszene, so was wie das Schalter Label, Extraplatte, Gig-Records, Lemon, Panza etc. und auch Lokalitäten, in denen Musik dargeboten wurde. Wie das U4 (keiner, der dort nicht gegeigt hat), das damals noch urcoole Metropol mit der rührigen Nuschin als Talentscout für Musiker und Bands, die von Fritz Aumayer geführte Kulisse, die wegen ihrer den Musikern gegenüber sehr fairen Deals beliebt war - und vor allem der sich im Bermudadreieck befindliche Rote Engel. Der Engel war seines Konzeptes und seiner Architektur wegen genial – erstens war es ein für Solokünstler oder auch Duos angelegtes Lokal, und zwar so, wie es das in Wien noch nie gegeben hatte: es gab eine tolle Bühne mit einem wirklich guten Yamaha – Flügel, es gab eine qualitativ hochwertige Tonanlage, und es gab das, was andere Lokale schon gar nicht hatten, ein Publikum; und den von der Idee eine wirklich „guate Hüttn“ am Laufen halten zu wollende besessenen Michael Satke. Und das war gut so.

Leo hatte am 21. Juni 1981 seinen Vorspieltermin im Roten Engel...

Im Roten Engel, 1981 Er packte seine alte Martin-Gitarre, all seine Klavier- und Liederkenntnisse ein und spielte ganz schön lang vor; es war ein richtig heißer Sommertag und alle schwitzten wie die Hölle - ein paar Tage später absolvierte er seinen ersten von ganz vielen Auftritten (bis 1997 müssen es so um die 300 gewesen sein. Wahrscheinlich waren es aber noch viel mehr) Er fand dort nicht nur die Basis für eine Existenz, sondern auch viele Freunde, ein zweites Zuhause und eine unbezahlbare Schule für das Biz. Der Engel (nomen est omen) war jahrelang der Musikerhangout und dadurch auch der Ort, an dem viele Projekte entstanden, viele Bands gegründet und viele Herzen gebrochen wurden, aber auch ein Ort, der viele Talente der damaligen Zeit wie ein Magnet anzuziehen schien und der so manche Sternstunde in seinem Inneren entstehen ließ.

Für Leo war er jedenfalls ein magischer Platz, wie es in seinem weiteren Leben nur wenige geben sollte. Tausend Dank an Michael, Britti, Konstanze, Wolfgang, Schachi, Bodo, euch Winkler- Brüdern, Idefix und allen, die hier nicht genannt sind. Und vor allem lernte Leo hier 1983 seine erste Ehefrau, die ausnehmend liebe und schöne Brenda kennen. Doch dazu später. Am liebsten spielte er den Nachttermin, von eins bis vier, denn unser Leo ist eine Nachteule – wenn die Abenddämmerung kommt, die ersten Lichter zu blinken beginnen, dann beginnt seine Zeit. „Ich liebe den Morgen, zu keiner Tageszeit gehe ich lieber schlafen" wird er noch oft sagen, bevor er sich zufrieden nach vollbrachter Arbeit unter einer Decke räkelt, um danach mit dem Expresszug ins Land der Träume abzureisen, der von ihm bevorzugte Platz zum Verbringen der hellen Tageszeiten. Eine der neuen Freundschaften, die im Roten Engel entstanden, war die mit einem langhaarigen, extrem lieben, gleichaltrigen Linzer Musiker namens Andy Baum. Die Beiden im Bermuda-Dreieck bald als “Dangerous Duo“ (nicht weil sie böse Raufer waren, sondern weil ihnen die Frauenherzen zuflogen und weil sie ein Lokal im Regelfall nie vor Erreichen der Sperrstunde verließen, aber auch beide über das verfügten, was in Wien als „unhamliche Goschn“ bezeichnet wird) bekannten Musiker suchten zunächst miteinander eine Band und jeder von ihnen sollte auch eine finden: Andy die sehr populäre Hallucination Company, Leo die damals nicht unpopuläre Politrockgruppe Auflauf. Lustigerweise sang Andy eine kurze Zeitspanne sogar bei Auflauf, wurde aber dann von Vickerl Adam eher problemlos abgeworben.

1981 mit Gunkel Paal im Roten EngelDoch Leo traf bei Auflauf zwei der Musiker, die für seine spätere Karriere von sehr großer Bedeutung werden sollten: einen gewissen Helmut Grössing, der später als der allseits beliebte Ing. Eduard Jedelsky Berühmtheit erlangen sollte, und den oft irrtümlich als putzig bezeichneten Wolfgang Grünzweig, den späteren Josef Havlicek. Mit von der Partie waren noch der hyperaktive Willy Nagel („Ich komme aus Schwadorf - das ist ein Vorort von Wien – wie Hietzing“) - am Roten Engel Album als Klavierspieler verewigt und später musikalischer Leiter bei Hans Orsolics - der kreativneurotisch- liebenswerte Fritz Schindlecker, der heute einer der angesehensten Autoren unseres Landes ist, damals aber durch seine Eigenart auffiel, bei dem geringsten Nervositätsanfall fünf Milde Sorte gleichzeitig mit einem Zug rauchen zu können und last but not least die herbsprüchige Lisa Mühlmann aus Krems, die immer wieder gerne die Lieblingsgeschichte von Leo, nämlich wie der animalisch – männliche Eric Burdon neben das Bett kotzte zum Besten und allen in der Band damit das Gefühl gab, nahe der Rock`n Roll Verderbtheit zu sein.

mit der Gruppe Auflauf nach Deutschland...

Diese Band bescherte Leo während des Zivildienstes einige herrliche Ausflüge nach Deutschland, die allesamt mehr den Charakter eines lustigen Schulausflugs mit Alkohol, Drogen und manchmal auch Sexeinbindung hatten (Sex deshalb, weil Herr Bei mit einem relativ starken Filzlausbefall aus der BRD heimkehrte, ohne Verkehr gehabt zu haben, was ihm aber vor allem seine damalige Freundin Gina partout nicht glauben wollte), aber ein gewisses Gefühl von Professionalität kam da schon auch auf („Morgen kann ich nicht, da habe ich mit den Auflauf einen Gig in Deutschland!!!“) und bis zur Auflösung der Band im Spätherbst 1982 auf Grund eines absoluten Liebesanfalls der lieben Lisa in Stuttgart („I bleib do. Er is da Mann meines Lebens – i woa no nie so feicht) war es eine richtig tolle Zeit doch man (Frau) beschloss, eigene Wege zu gehen. Leo wird sich bemühen, die eine oder andere Tonaufnahme aus dieser Zeit in die Audiogalerie zu stellen, das kann noch ein bisschen dauern, weil ein riesiges Lager an MCs durchforstet werden muss...

Umzugsfieber und WG-Erfahrungen...

Wohin 19831982 war auch von einem beethovenartigen Umzugsfieber geprägt. Zunächst von der Wieden in die Innere Stadt, wo Leos Freund Michael Spalt eine Wohnung in der Annagasse bewohnte und ihn für einige Monate aufnahm (ein bewundernswerter Freundschaftsdienst) und von dort in ein vielgeliebtes Domizil, und zwar in eine Wohngemeinschaft unter der Schirmherrschaft eines der liebsten Menschen auf der ganzen Welt, meines Freundes Florian Glaszer in der Großen Schiffgasse Nr. 19 im zweiten Wiener Gemeindebezirk. Das relativ große Appartement wurde von vier Menschen bewohnt; und zwar von einem schweizer Germanistikstudenten namens Jürg Odermatt, der Leo mit Bands wie The Walls of Voodoo und Yello konfrontierte, einem Bokustudenten namens Bani, der einen regen Handel mit grünen und gelben Kniestrümpfen aus Bulgarien betrieb, um sein karges Studentenleben besser fristen zu können und Flo sowie Leo, der ein kleines, rottapeziertes Zimmer im hintersten Teil des Flats bewohnte. Nicht unerwähnt sei auch ein Ungar namens Marton Peter, der immer da war, wenn Bani sich auf einer seiner ausgedehnten Geschäftsreisen in Bulgarien befand und sich hauptsächlich durch absolut hemmungsloses Plündern der WG-Essensvorräte, aber auch durch das Verheizen von Holztüren (echt !), morgendlichen Zigarettenraub und Fremdbettbenutzung (bei dir is warm) bemerkbar machte.

Und noch etwas passierte in der Großen Schiffgasse Nr.19: Flo und Leo bekamen ein Angebot, ein professionelles Tonstudio zu führen. Und so gings ab in den dritten Bezirk, und zwar in die Baumgasse Nr.1 - und ein herrliches Hinundher innerhalb der ersten drei Bezirke Wiens - damit sollte ein neuer Abschnitt im Leben des Leo Bei beginnen.


1983 bis 1984 - das Aculab-Studio in der Baumgasse, 1030 Wien

leomarshall1983 – die Musikwelt war für den lieben Leo ein großes, offenes Buch ohne sieben Siegel. Ein Tonstudio mit 16 Spuren auf zwei Zoll Tonbändern, ein großes Trident Mischpult mit herrlichen großen blauen, gelben, roten und weißen Reglern, seinem Freund Flo Glaszer an seiner Seite und dem Willen es dorthin zu schaffen, wo noch niemals jemand war, bewaffnet, schien der große, graue Himmel über der Bundeshauptstadt Wien schier grenzenlos.

Mit einem Kampfgewicht von 63 kg, dem Bewusstsein eines Glücklichen, weil ihm von den herrlichsten Frauen, die jemals den Roten Engel besuchten rote Rosen auf den Flügel gelegt wurden und dem Zutrauen eines naiven Kindes ausgerüstet, musste doch alles gut werden - into the grey wet open. Unglaubliche Jobs, die dem Rock'n'Roll das Gesicht in alle Ewigkeit prägen sollten, wurden von Flo und Leo auf das geduldige Magnettonband gebannt: der schwer sprachfehlerbehaftete Herbert Windisch quälte seine Demos in unglaublichem Selbstmitleid auf mehrere Tonspuren und das von der damaligen Elite der österreichischen Musikerszene begleitet (unvergessen der Einzähler des Wilfried-Drummers Hossein Rastegar: Ans -Zwa -Dra), der leider nie veröffentlichte Song-Contest Beitrag des Stadtindianers (Textzitat : Wir gehen durch die Stadt, grau ist der Asphalt - bunt sind unsre Träume), die herrliche Gruppe Sunshine-Band mit ihrem bedeutungsschwangeren Titel "Wir sind die Sunshine Band", Peter Rapp mit den charismatischen Euro Five, der hinterwäldlerisch wirkende Markus Ess mit dem unvergessenen Hit "mia hams mei Moped gstoin, drum kann i di net hoin" und auch der magersüchtig wirkende Bobby Hammer mit ewigen Schlagern wie "dein Schritt (er macht mich so verrückt)" wollten ihre Elaborate im Aculab-Studio in der Baumgasse für die Ewigkeit festhalten. Die Rocksäue von "Gib8" zeigten der Welt mit dem dann-doch-nicht-Hit "der Loser" was eine Harke ist, und einer der wenigen Titel, die den Weg aus der Baumgasse auf eine Vinylscheibe schafften, war Harri Stojkas "What a funky night", dessen Produktionstage für Leo unvergesslich blieben, weil er hier das Phänomen entdeckte, dass man auch durch reines Passivrauchen unglaublich stoned werden kann. Yoh-man!!! 

Wolfgang "Marc" Berry, Paris, 1979Aber 1984 geschah ein kleines Wunder: erstens tauchte Freund Wolfgang, ab hier Marc Berry mit einem Plattenvertag der deutschen Firma Jupiter (das Label des deutschen Schlagerkomponisten Ralph Siegel) auf und verwandelte das einst so gemütliche Baumgassenstudio in einen emsigen Bienenstock.

Der Hauch eines nicht näher zu definierenden internationalen Geschäftsgeistes, der sich in Ausdrücken wie "Hittime 121 B.P.M", Groovenotwendigkeit, Kommerzialität und dem allgegenwärtigen Wort Hitpotential manifestierte, erfüllte plötzlich die ansonsten doch recht wienerischen Kellerräume und verließ sie erst wieder nachdem das "Produkt" fertiggestellt und das Studio als nicht mehr reif für internationale Produktionen befunden worden war. Das "Gewerbe" übersiedelte später in die Strohgasse und wurde nach einem großen Equipmenttausch und der Produktion mehrerer im internationalen Geist produzierten, aber selbst national völlig erfolglosen Titel an den hilflos wirkenden Tommi Benkö verkauft. Leo hatte es jedoch schon während dieser Phase verlassen und sich mit seinem Freund Michael Scheikl in dessen Pinguin -Studio zusammengetan, um einen Titel aufzunehmen, der Leos erster größerer Charterfolg werden sollte.

Es war eine Coverversion des Captain Sensible Schlagers "wot", auf wienerisch "wos", mit einer Geheimliebe des Herrn Bei, der auch noch heute allseits beliebten Lizzi Engstler am Backgroundvocal und dem von relativ geringem internationalem Hitwahnsinn behafteten, dafür aber umso mehr produktionstechnisch begabten Michael am Mischpult.


Vieles von dem, was eine gute Produktion ausmacht, hat der liebe Leo aus diesem Studio durch Lizzi und Michael er- und kennengelernt - zum Beispiel, dass das Lied etwas Besonderes haben sollte, und wenn es auch nur eine gute Refrainzeile ist; dass der Interpret im Studio nur dann gut performen kann, wenn er sich wohl fühlt und gut gecoacht wird und dass man das auf einem "Produkt" hört; und dass alles andere, egal wie toll es auch sein möge, zu Beiwerk, wenn auch zu sehr wichtigem wird. Michael Jacksons Producer Quincy Jones hat all diesen Irrglauben, dass man mit Technik aus einem schlechten Song einen Guten machen kann mit dem schönen Satz "people buy a song, not a console" perfekt zusammengefasst, wenngleich auch George Martins ewiges Statement "All you need is ears" hier seinen Platz hat. Danke für diesen Input und für eine schöne Zeit; und natürlich auch für einige tolle Songs, die in dieser Zeit entstanden sind, denen aber leider kein weiterer Erfolg beschert war.

Da aber ein Hit außer auf das Selbstbewusstsein des Interpreten im damaligen Österreich nicht viel Auswirkungen hatte, hieß es weiterhin vier Mal in der Woche Roter Engel, um überleben zu können, aber der Hunger auf mehr, lauter und überhaupt war geweckt. Das Virus war im Körper und es gab kein Zurück - doch die Frage, die sich stellte, war: wie? Und diese Frage wurde allen gestellt, ob sie wollten oder auch nicht - und ob unser Leo die Antwort darauf gefunden hat, wird der geneigte Leser bald erfahren! Doch bevor es weitergeht eine kleine Geschichte aus dieser Zeit, die eine schöne und lustige Illustration dessen ist, wie es denn so im Wiener Nachtleben zugegangen ist.

Aus den Tagebuchaufzeichnungen unseres Helden lässt sich diese Geschichte auf den 16. Oktober 1984 um 3h morgens genau datieren. Leo hatte sein drittes Set im Engel soeben beendet und nahm an der Bar sein wohlverdientes Achtel (weiß, wen's interessiert), als aus der Nacht kommend der Stadtindianer den Roten Engel betrat, Leo sofort erkannte und auf ihn zueilte. Nach einer kurzen Begrüßung begann er sofort folgende Geschichte zu erzählen: (Originalzitat, mit einem etwas eigenartigen Akzent, einem Mittelding aus Steirisch und Amerikanisch - wer je eine in Österreich synchronisierte Version der Kriminalserie Serpico gesehen hat, kann sich das ganz genau vorstellen) „Gestern, da bin ich in der U-Bahn gefahren. Da sind zwei sehr schöne Frauen neben mir gestanden - zwei Photomodelle. Sie haben von dir gesprochen. Die Eine hat gesagt: "Gestern habe ich den Leo Bei im Roten Engel gesehen. Wie gut der singt!" und die Andere hat gesagt: "Ja, und wie technisch sauber der Gitarre spielt!". Danach kurzes Schweigen mit einem prüfenden Blick seinerseits und der sofort folgenden Frage "Kannst du mir ein Achtel zahlen?"

1985 - ein folgenschwerer Studiojob und das 1. Treffen mit Willi Resetarits

1985 war um einen bundesdeutschen Ausdruck zu verwenden, durchwachsen – einerseits hatte unser Leo am 31. Oktober 1984, seiner Meinung nach im völligen Emotionsrausch befindlich, seiner Brenda das Jawort gegeben und erlebte ein bis dato völlig unvorstellbares Liebesglück, was einen Großteil der Tages - und Nachtzeiten in Anspruch nahm, andererseits ging das mit der Künstlerlaufbahn am Jahresanfang nicht so weiter, wie es noch vor nicht allzu langer Zeit den Eindruck gemacht hatte.

Doch da war noch dieser Studiojob im Herbst 1984 gewesen, als der charmant-liebenswerte Helmut Grössing, ein Freund aus längst vergangenen Auflauftagen seine galantvolle Stimme am anderen Telephonleitungsende erklingen ließ, um nachzufragen, ob es dem frischverheirateten hormonbestimmten Neoehemann unter Umständen möglich wäre, einen Titel, bei dem der ansonsten bei der Produktion beschäftigte Bassist einer leichten Überforderung unterläge, einspielen könne.

Das Ganze wäre so eine Art Altherrenspaßprojekt, Wolfgang Grünzweig würde Gitarrenwürger sein und der Sänger Willi Resetarits würde da auch mitmachen. Ferner gäbe es auch eine Studiogage und die Session ginge im Schmettersoundstudio in Bisamberg vonstatten. Gesagt – getan. Ein Rendezvous an der Friedensbrücke wurde verabredet und der Willi und der Leo ritten mit einem blauen Familienvolvo und zwei Bässen bepackt Richtung Norden, und schon bald entwickelte sich ein reges Gespräch zwischen den beiden, das von gegenseitigen Pflanzereien über das Schuhwerk des jeweils anderen begann (Willi fand Leos lila Cowboystiefletten auf Grund ihrer Farbe, aber auch ihrer Größe – Leo hat Schuhgröße 47, beätzenswert, dieser stellte daraufhin unverblümt die Frage, ob denn Willis kroatische Bauernstiefel auf Grund ihrer Breite nicht hinderlich beim Bedienen der Autopedale wären) und in einer vorsichtigen gegenseitigen Musikgeschmacksabtastung endete. Im Studio wurden sie vom tiroler Tontechniker Wolfgang Muhr in Empfang genommen, der Bass wurde angesteckt und zu Leos großer Freude ertönte eine Coverversion von Rod Stewarts „Twistin´the night away“ aus den Altec Lansing Lautsprechern - eine seiner absoluten Lieblingsnummern. Der Bass war sehr schnell am Band, doch Leo war in der Zwischenzeit sowohl von dem hervorragend übersetzten Text, aber fast noch viel mehr von einer hinreißenden Interpretation desselben fasziniert, die dieser Schuhpflanzer da auf dem Tape verewigt hatte - irgendwie fühlte er, dass er hier Teil von etwas wurde, von dessen Existenz er nicht zu träumen gewagt hatte und das ihm eine musikalische Heimat für ein Jahrzehnt werden sollte:

Ostbahn Kurti & die Chefpartie

Aus einem Titel wurde die ganze (damals noch) Platte, und im Jänner 85 wurde um eine Bandmitgliedschaft angefragt („Hättast Zeit ?“). Doch da gab es einige heute merkwürdig anmutende Prämissen: Niemand sollte von der Band leben, und wenn der Spaß an der Sache verloren ginge, würde das Ganze eben aufgelöst werden. Außerdem müsse jeder Zeit genug für seine eigenen Projekte haben, und so wurde Ostbahnkurti & die Chefpartie als Hobbyprojekt verankert. So wie wenn Marx zu Engels gesagt hätte: Komm Fritz, wir schreiben einen fünfseitigen Aufsatz über ein paar kleine Ungerechtigkeiten – und wer weiß, vielleicht war das auch wirklich so.

Es gab einen Plattenvertrag und die Plattenpräsentation war als Gig im Schutzhaus am Schafberg, auch nach seinem Pächter Tschida genannt, festgelegt. Der durchaus stattlich wirkende Wirt Pepi Tschida galt übrigens als einer der lautesten Schnarcher der Bundeshauptstadt, weshalb nie jemand während der über zwei bis drei Tage dauernden legendären Trinkausflüge, die der gute Mann für seine Gäste organisierte, ein Zweibettzimmer mit ihm teilen wollte – so jedenfalls lautet die Legende, die über ihn im Umlauf ist und dem Autor von einer nicht genannt werden wollenden, aber normalerweise gut informierten Quelle zugetragen wurde. Der Band gehörte außer dem Grünen, Helmut, Willi und Leo noch der Keyboarder Harry Pierron-Cuny an und der Textautor Günter Brödl, in dessen genialen Kopf das gesamte Projekt entstanden war; er stand allen Beteiligten mit Rat und Tat zur Seite – eine Funktion, die Jahre später mit dem Ausdruck „Trainer“ bedacht werden sollte.

chefpartie-1985Das Styling der Band sollte laut seinen Vorstellungen einen starken Obdachlosentouch haben, und er hatte sich auch eine Vorgeschichte ausgedacht, deren Kernpunkt darin bestand, dass die Musiker alle einer fiktiven Rhythm and Blues Szene aus den Wiener Vorstädten entsprangen, etwas, das in dieser Form hier nie wirklich existiert hatte. Deshalb wäre es gut, den Bühnenfiguren eigene Namen und Charaktere [sic] zu geben, und er hatte auch schon einige Vorschläge: Mario Adretti - der Glückspieler, der galante Edi Jedelsky, der im Lauf seiner Karriere zum Diplomingenieur mutierte, Josef Hawliczek, der Ostbahnkurti und Leo wurde zu Charly Horak. Den Namen entwickelte er selbst - Karl ist für ihn der Wiener Name schlechthin, und Horak hatte zwei Ursprünge: Er war mit elf Jahren unsterblich in seine Mitschülerin Claudia Horak verliebt, und es gab auch noch den Bierversilberer Horak in einem Roman über eine Wiener Lebedame des 19ten Jahrhunderts. Und der Name war urwienerisch. Votava wäre auch noch zur Debatte gestanden, aber dem Brödl gefiel Horak viel besser – außerdem stellt euch mal vor www.karlvotava.at. Auch der Kampfruf vieler Fans klingt als „Votava – du Sau“ zumindest mehr nach Autofahrer unterwegs als nach Rock ´n Roll – für mich zumindest. Ob sie das beim Votava rufen bin ich mir ja nicht so sicher. Der Autofahrerunterwegs Votavakurtl hat den Ruf als Ansager diverser wiener Bandwettbewerbe vielleicht schon das eine oder andere mal gehört, aber über den Alten laß ich nix kommen, er hat dem 19jährigen Leo nach einem schweren Autounfall sehr geholfen und ihn persönlich ins Unfallkrankenhaus geführt. Also an dieser Stelle: Danke - und alle falsch ausgesprochenen Bandnamen seiner Ansagerkarriere seien ihm hiermit bis in alle Ewigkeit verziehen. Und so begann am 20. Februar 1985 am Schafberg die legendäre Karriere von Ostbahnkurti & der Chefpartie.

Ostbahnkurti & die Chefpartie gab es von einigen Abschiedskonzerten 2003 (und den Jubiläumskonzerten auf der Kaiserwiese, 2011) abgesehen bis zum 29 Oktober 1994. Die Band setzte Massstäbe für den österreichischen Rock´n Roll, und es ist viel über sie geschrieben worden; wer akribische Aufzeichnungen sucht wird diese auf der Espresso Rosi Page finden, doch diese schöne, aber auch schwierige Zeit bedarf an dieser Stelle einer etwas anderen Aufarbeitung: Es wäre ein Leichtes eine Ansammlung von Anekdoten aufzulisten oder Intima über diesen Zeitraum zu verbreiten, doch das würde ein ganzes Buch füllen und vieles dennoch nicht auf den Punkt bringen, weshalb ein Exklusivinterview auf dieser Seite eine sehr probates Mittel zu sein scheint eine einzigartige Karriere, deren musikalische wie auch menschlichen Aspekte zu beleuchten und auf diesem Weg auch interessante Einblicke zu gewähren.

Das Interview mit Karl Horak führte Leo Bei im Spätsommer 2007:

LB: Wie siehst du retrospektiv Ostbahnkurti & die Chefpartie?
H: Schwer zu sagen - es war ein bissl wie ein langer, wunderschöner Traum, der dann immer seltsamer wird und am Ende wacht man alleine auf. Du stehst dann auf, doch der Traum verfolgt dich noch ganz schön lange, die Bilder bleiben und du weißt, dass die Musik bis an dein Lebensende in deinem Hirn herumgeistern und große Teile davon sowas wie ein Soundtrack deines Lebens bleiben werden. In jedem Fall sehe ich es als unglaublich prägend.

LB: Positiv oder negativ?
H: Primär positiv, ich wär ja nicht ich ohne alledem, und Rock´n Roll ist ja die tollste Sache der Welt. Ich sag ja immer: Sex ist die Frage, Rock´n Roll die Antwort. (lacht) Und ich denk mir oft, so wie wir das gemacht haben, das war schon gut so – die Menschen haben es in jedem Fall sehr geliebt, sowohl die Musik als auch uns als Typen. Und ich habe sie auch geliebt – sowohl die Fans als auch die Band. Ich wäre nie ausgestiegen, schon allein deswegen, weil das so eine unglaubliche Magic gehabt hat, das zwischen den Leuten und uns – und natürlich auch untereinander. Wir hätten schon früher eine Pause gebraucht, ich glaube, es hätte noch lange so gehen können. Ich erinnere mich an das erste von einer Serie von Abschiedskonzerten 2003, in Veliki Borisdorf, da haben wir „Liagn und Lochen“ gespielt, und ich hab einfach zum Weinen angefangen, weil das so schön war – das Lied wie auch die ganze Situation, und da hab ich dann zum Willi rübergeschaut und ich glaube, dem ist es ganz ähnlich wie mir gegangen. In der ersten Reihe, direkt vor mir, stand meine Frau Veronika und hat auch geblazt. Aber es ist eine bittere Erkenntnis, dass man das Rad der Zeit nicht zurückdrehen oder Dinge, die passiert sind, ungeschehen machen kann. Bei einem Rendezvous mit einem ehemaligen Partner kann einem auch sowas passieren – aber es gibt bei so einem Anlass auch Situationen, wo du genau erkennst, warum dieses und jenes seinerzeit nicht geklappt hat und du unendlich froh bist, jetzt in diesem Moment ganz woanders und vor allem nicht mehr mit diesem Menschen zusammen zu sein – wie das Leben halt so spielt. Aber auch das muss positiv gesehen werden, denn sonst kann man sich ja gleich in die Buttn haun, und wer will denn sowas?

LB: Woraus erklärt sich für dich der große Erfolg der Chefpartie?

1/2 so wüd - Ostbahn Kurti & die ChefpartieH: Da ist schon soviel darüber geredet worden – aber gut: für mich waren das fünf Gründe: Zunächst einmal der Willi als Frontman. Er hat da für sich und in Folge dessen für die Leute eine Credibility auf die Bühne gestellt, die gepaart mit seinen tollen sängerischen Fähigkeiten, seinem Humor, seiner Intelligenz als auch seiner unglaublich ausgeprägten Beobachtungsgabe nahezu unschlagbar waren - und dazu ex aequo auf Nummer eins Günter Brödels Texte und seine Trainerfunktion. Eine nahezu unschlagbare Kombination als Basis für den Rest, der aber auch ganz genauso wichtig war und damit Grund zwei nach der Doppeleins: die Band und die Musik. Unser Promotor Franz Twarovska hat immer gesagt, die Chefpartie sei die einzige österreichische Band, wo die Musiker wie richtige Rockmusiker und nicht wie Fussballspieler aussehen und vor allem nicht wie eine Beamtenkombo spielen – ich muss immer lachen, wenn ich daran denke, weil es was sehr Treffendes hat. Auch die Charaktere, die sich mit der Zeit entwickelt haben, waren wichtig und vor allem glaubwürdig, und ein Drittel des Erfolges muss diesen Tatsachen zugeschrieben werden. Und die Gründe vier und fünf: Right time, right place!

LB: Right time and right place? War das nicht am Anfang ein bissl zäh?
H: Ganz am Anfang nicht. Da gab es mit „Feia“ einen ziemlichen Hit und die Legende lautet, hätte der Vertrieb der damaligen Plattenfirma besser funktioniert, wäre das erste Album vergoldet worden. Live ist es auch ganz gut abgegangen, wir hatten ein überfülltes Metropol und alle waren recht zufrieden. Aber nach der Liveplatte und der dazugehörigen Dezembertour hat das alles nicht ganz so toll ausgesehen. Doch ich habe sehr viele, sehr schöne Erinnerungen an diese Zeit, die vor allem für die Entwicklung der Band wichtig waren. Diese Wirtshaussäle mit den Girlanden aus dem letzen Fasching, Ausfälle der PA und weiter spielen mit der umgedrehten Monitoranlage und schon damals nahezu militante Fans, wenn auch nicht wahnsinnig viele. Aber wir haben zusammengehalten und haben gesehen und erspürt, was da alles drin ist. Ein kleines bissl so wie die Beatles in Hamburg, wenn man das romantisch sehen will. Da ist das entstanden, was die Band später zu einem Großteil ausgemacht hat, der Grüne hat gegeigt wie ein Wilder, der Willi hat den Ostbahnschmäh begonnen zu perfektionieren, der Grössing und ich haben einander angelächelt und einen ganz schönen Druck entwickelt, nur der arme Harry Pierron, der hat unter seinem zu kleinem Monitoring gelitten, wo sein Dx7-Klavier nicht so richtig rausgenagelt hat, bis auch er uns ein paar Jahre später mit seinem Leslie und seinen EV-Boxen das Ohrenschmalz aus unseren Ohren gedrückt hat. Kommt Zeit, kommt Dezibel!

LB: Gibt es da Tonaufnahmen aus dieser Zeit?
ostbahnlive-85H: Was da abgegangen ist, kriegt man am ehesten auf der ersten Live, damals noch LP mit, die übrigens eine wirkliche Zweispuraufnahme war: Stereo - rechts, links – nix Overdubs. Da haben der Erwin Reitmayer und der Wolfgang Muhr mit einem Liveboard im Keller der Kulisse, der uns übrigens als Proberaum gedient hat, zwei kleinen Monitoren und einer Revox bewaffnet drei oder vier Gigs mitgeschnitten – und das in einer wirklich leiwanden rauen Qualität. Die Platte hat sich nicht rasend verkauft, aber sie ist ein tolles Zeitdokument, sehr authentisch.

Als Gast wirkte damals auch die Gräfin Bessie von Brühl mit. Sie hatte damals verheerende Auswirkungen auf den Hormonhaushalt der Band, dann hat sie sich auch noch der Bühne während der Show verletzt. Ich war davon so schockiert, weil ein relativ großer Glassplitter in ihrem Fuß gesteckt ist, dass ich den Gig abgebrochen hab. Ich glaub, das ist was, wofür mir der Willi auch heute noch ein wenig bös ist – heute würd ich das nicht mehr tun. Wahrscheinlich würd ich heute das Blut wegschlecken, aber das wär ihm Die Chefpartiewahrscheinlich auch nicht recht – ich bin ihm schon immer ein bissl auf den Sack gegangen. Ich glaube, er kriegt heute noch Ausschläge, wenn er mich in der Früh reden hört (lacht), und ich ertrage dafür die spätabendliche Bierfahne an ihm nicht besonders gut, aber wenn er mich mit seinen dunklen Augen ankuckt, wenn wir gemeinsam etwas musizieren, was ihm gefällt, dann, und ich fürchte nur dann bin ich ihm so nahe wie er mir ganz viel öfter. Mit niemandem auf der ganzen Welt singe ich "I saw her standing there", "Dream" (ich bin Phil, er ist Don - das klingt übrigens fast wie ein Schwulenporno, ist es aber nicht, es geht um die Everly Brothers) oder "Ka Idee" lieber als mit ihm, und wären wir damals ein Ehepaar gewesen, hätte uns der Eheberater bereits zu diesem Zeitpunkt sicher getrennte Wohnsitze vorgeschlagen. Da er aber ein irrsinnig solidarischer Typ mit einem großen Herzen ist und ich mich immer bemüht habe, ein guter Mensch und kein Arschloch zu sein, und weil wir einander irgendwo doch gern haben, haben wir es ganz schön lange miteinander ausgehalten und rein musikalisch gesehen war das auch gut so – rein zwischenmenschlich sowieso. Mick und Keith verbringen die Freizeit auch nicht zusammen, aber was wären die Stones ohne sie, und bei vielen anderen Bands, berühmt oder nicht ist das auch so. That´s Rock´n Roll, too. Und die Zeit macht vieles besser.

Aber wenn ein extrovertierter Typ wie ich, der noch dazu eine lose Goschn sein Eigen nennen darf und außerdem nicht Absolvent der Diplomatenakademie und Professor der musikalischen Geduld sowie der beamtenartigen Pünktlichkeit sowohl bei Zahlungen als auch bei Probenbeginn (eine Eigenschaft, die sich mit den Jahren zunehmend verflüchtigt hat) ist, seine Mitmusiker, wenn auch in bester Absicht mit allem Möglichen annörgelt und auch noch dazu austeilt wie ein Großer, vor allem wenn auch die eigenen Leistungen nicht immer makellos waren, so braucht man sich nicht zu wundern, wenn man bei der erstbesten Gelegenheit das Schuldstigma umgehängt bekommt, auch wenn man sonst gut mit ihnen auskommt. Und ihr wisst: einmal schuld, immer schuld. Aber als ich Jahre später gehört hab, "Heast, wia hom goa ned gwusst, was du fia a Hoider bist", war ich einerseits erstaunt wie erfreut, andererseits hab ich im gleichen Moment eine sehr tiefe Kränkung empfunden, denn ich hab mir immer gedacht, in der Band haben alle gewusst, wie sehr ich zu ihnen stehe, und dass ich alles für sie tun würde - mich auch jederzeit unterordnen hat da auch dazu gehört, auch wenn mir das schwergefallen ist. Da aber zehn Jahre lang außer bei diversen Getränkebestellungen die deutliche Sprache sowie die Konfliktfähigkeit nicht Begleiterinnen der Chefpartie und ihres Umfelds waren, ist diese Tatsache wohl in mehreren Hektolitern Gspritzten untergegangen. Aber genug der damaligen persönlichen Befindlichkeiten! Mein Therapeut kann es auch schon nicht mehr hören und alles was darüber gesagt wird stimmt nicht, es war eine herrliche, wunderbare......... (lacht)

LB: Siehst du den Willi heute noch manchmal?
H: So gut wie nie

LB: Tut dir das leid?
H: Er ist oft bei mir, auch wenn er gar nicht da ist. Würde ich ihn treffen, so würde ich mich sehr freuen, ihn zu sehen.

LB: Siehst du die anderen Bandmitglieder?
H: Den Karli Ritter hab ich vor ein paar Monaten auf der Wienzeile getroffen, die Miki hat bei PAC einmal ein Solo gespielt und bei einer Produktion in meinem Studio mitgewirkt, aber das ist auch schon ein paar Jahre her. Der Hömal war einmal bei mir einmal auf Besuch, das war nett, ist aber auch schon sicher zwei Jahre her. Walter Krammer arbeitet bei mir ums Eck, den seh ich aber leider auch nie, denn wenn er zum Hackeln beginnt, geh ich wahrscheinlich grad schlafen. Eigentlich ist diese Frage mit einem glatten Nein zu beantworten.

LB: Warum glaubst du ist das so?
H: Weil wir alle in komplett verschiedenen Welten leben. Als wir einander anlässlich des Hohen Warte Gigs getroffen haben, habe ich das wie ein Maturatreffen empfunden. Manche Dinge ändern sich halt nie, im Guten wie im Schlechten, und würde ich einen von ihnen in 25 Jahren zufällig in, na sagen wir, in Puerto Rico treffen, säßen wir am Tisch und es wäre, als hätten wir uns gestern das letzte Mal gesehen. So ist das halt, wenn du mit jemanden jahrelang zusammensteckst. Du lernst die Typen einfach wirklich gut kennen. Ich für meinen Teil habe meine Bandmitspieler zum Teil besser gekannt als meine Ehefrauen. Und ich habe sie zum Teil auch so gern gehabt. (lacht)

die Zeit nach der Chefpartie...

Während der gesamten Chefpartiezeit stand das Studioleben des lieben Horak aber keineswegs still.
Das Studio in der studio-zollergasseZollergasse war seit seiner Gründung im Herbst 1986 immer ein hochaktives Gebärzentrum für Musik. Wenn der Horak gerade auf Tour war, bevölkerte der charmante Markus Gartner mit seinen Freunden der Bands Wasteland und Ballyhoo mit einer großen Begeisterung die Örtlichkeiten und produzierte gemeinsam mit Flo Kremmer sehr interessante Musik, die leider nur zum Teil das Licht der Öffentlichkeit erblickte, andererseits war auch der Horak neben der Ostbahnsache nicht untätig. Einiges aus dieser Zeit ist auf „Horak´n Roll“ zu hören, anderes fand sich zum Teil in den österreichischen Charts wieder, wie die Playhits der Gruppe „Mainstreet“ (z.B Daddy Blue mit dem blutjungen Steffi Bernheimer an der Leadgitarre), der liebenswerte Erwin Bros, ein Freund aus den guten, alten Roten-Engel Zeiten, (sein Song „Nur mit Dir“ war das erste von Leo Bei als Produzent, tätig veröffentlichte Lied mit einer Top-Ten Platzierung, lange vor der Chefpartie), die X-Large Signation erblickte in Wien-Neubau das Licht der Welt, die Hallucination Company bannte ihre Nummer „Karli Prohaska is my name“ aufs 2Zoll Band, die EAV nahm den Song „Bruder“ auf, Boris Bukowski masterte gerne auf meine alte Studer C37, Freddy Gigele, der damals als „Redlock“ durch die Szene schwirrte, erfreute sich an der von Horak bedienten alten Martin Gitarre, Bessie Brühl brütete in enger Zusammenarbeit mit Günther Brödl diverse Songs aus, der in Malta lebende Ray Mercia fand sich mit seiner Band „The Characters“ ein, bannte sein Album „Destination Red“ in die analoge Ewigkeit und erreichte damit einen Nummer 1 Hit in Malta (ok, 300 000 Einwohner – und mit 1000 verkauften Cds Number One – aber immerhin, und das auf dem Horak-Label B&S - ein internationaler Hit, wie Horak immer darüber zu scherzen pflegte), Ronnie Urini sang „The Decay of Decay“ und „Endless Summer“ ins Neumann U87, „Beat for Feet“ schneiten als Producer mit zwei Adats herein und verknallten sich sofort in meine große JBL Abhöre, die Schmetterlinge versuchten „mit dem Kopf durch die Wende“ zu kommen, um später bei „Rosa & Petersil“ zu landen und die Jazz-Gitti befand „Alles pico-bello“ und das ein ganzes Album lang, während die Gruppe „Bauchfleisch“ unglaublich gute Texte im Rock´n Rollgwandl zum Besten gab.

leo-zollergasse-01Christian Becker war ebenfalls ein oft und gerne gesehener Gast, Peter Legat – der Sir der Wiener Musikszene (menschlich wie auch am Instrument selbst ), sein sehr geschätzter Kollege Willi Langer und der Saxophonist Martin Fuss verewigten Jazzrock, Sigi Maron produzierte mit Horak-X sein Album „Raps und Rübsen“, ein wunderbares Album nebstbei; Murdock aus Tirol mischten ihr Album „The Cry inside“, David Bronner produzierte „C-Bra“, „The Only Solution“, Insomnia, Plain Steel, die legendäre „Boring Blues Band“ mit ihrem langbeinigen Sänger Mike Maloy, dem ebenfalls nicht gerade kurz geratenen Bernhard Slavicek an der echten Hammond B3 (und nebenbei der beste Zahnarzt, den ich in meinem Leben treffen durfte) sowie dem unverwechselbaren Gert Haussner am Sax, eine New Yorker Hip Hop Band namens „You & I“ rapten und scratchten sich durch die Nächte, und auch Slam und PAC rockten mächtig zwischen vielen anderen hier unerwähnten Jobs durch die Kellerräume der Zollergasse 13. Und all das neben den Studioalben der Chefpartie. An dieser Stelle möchte der Horak allen seinen Assistenten danken, die ihm jahrelang mit Rat und Tat, aber oft mit ganz pragmatischen Dingen wie Wein holen oder Ofen zusammenlegen mit oft unglaublicher Freundschaft, Geduld, Kreativität und Solidarität zur Seite gestanden sind. Ein Studio ohne Assistent ist wie ein Fisch ohne Wasser. Diese unglaublichen Burschen waren, und zwar in chronologischer Reihenfolge: Claus Dieter Fritz, Markus Gartner und Michael Zauner. Die Herren Clemens Marx und Christian Becker wollen hier auch nicht unerwähnt bleiben, waren aber nicht so lange zu Diensten wie die drei Erstgenannten. Ferner hat Stefan Schlögl vom Sound Art Service dem Horak oft in mehr als selbstloser Weise über viele Probleme technischer Natur hinweg geholfen und so auch mehrmals den Arsch gerettet. Hier ist Dank eigentlich mehr sowas wie ein Hilfsausdruck - trotzdem: Danke.

Aber auch die schönsten Dinge finden einmal ein Ende und im Frühjahr des Jahres 2000 schloss der traurige Horak nach vielen wunderbaren Jahren das letzte Mal die Türen dieses für ihn so magischen wie kreativen Ortes, um zu neuen Studioufern aufzubrechen. Einige Aufnahmen, die diesen Text musikalisch dokumentieren, findet Ihr künftig in der Audiogalerie, die immer wieder aufgefüllt wird. Ein Soundtrack – sozusagen.

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HORAK - Horak & Roll II

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